Städtereisen mit Hund: Tipps rund um den besonderen Tierurlaub
Urlaubsreisen mit Hund führen häufig in ländliche Umgebungen, wo der Vierbeiner in Seen schwimmen, durch Wälder spazieren und auf Wiesen herumtollen kann. Es geht jedoch auch anders.
Auf Nummer Sicher gehen mit Hunden vom Land
Hunde, die mit ihren Besitzern ständig auf dem Land leben und nicht an laute Großstadtdschungels gewöhnt sind, tun sich mit einer Städtereise womöglich schwer. Jeder Hundehalter sollte einschätzen können, wie das Tier auf Straßenlärm, Hektik und größere Menschenmengen reagiert. Verhält es sich besonders ängstlich oder gereizt? Um das herauszufinden, ist es sinnvoll, vor der Buchung einer Städtereise mit Hund einen Tagesausflug in die nächstgrößere Stadt in der Nähe des Wohnorts zu machen. Falls dort der Eindruck entsteht, dass der Urlaub mit Hund eher stressig werden könnte, ist es sicherlich die beste Lösung, den Vierbeiner während der Reise bei tierlieben Freunden in Pflege zu geben. Oder man entscheidet sich alternativ für Hundeferien auf dem Land oder am Meer.
Den Vierbeiner an öffentliche Verkehrsmittel gewöhnen
Sofern der Hund den Stresstest erfolgreich bestanden hat und noch keine öffentlichen Verkehrsmittel kennt, empfiehlt es sich, mit ihm Bus- und Bahnfahren zu üben. Während eines Städtetrips ist es wesentlich entspannter, sich mit U-Bahn, Bus und Straßenbahn von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten zu bewegen, anstatt mit dem Auto durch verstopfte Innenstädte voller roter Ampeln zu schleichen. Das verdirbt den Spaß an der Reise und ist auch für den Hund eine Belastung. Deshalb sollte man ihn behutsam mit den Geräuschen und Gerüchen am Gleis und im Verkehrsmittel in Kontakt bringen und ihn mit Leckerlis belohnen, wenn er ruhig und gelassen bleibt. Für den Anfang ist es ratsam, nur ein paar Stationen zurückzulegen. Sollte der Hund weder bellen noch nervös werden, ist er bereit für den Städtetrip.
Begegnungstraining in der Hundeschule absolvieren
Eine hundefreundliche Unterkunft buchen
Vor jeder Reise stellen sich Hundebesitzer die Frage: "Sind Hunde in der Unterkunft erlaubt?" Am besten recherchiert man auf Portalen wie Top Hundeurlaub, denn dort findet man garantiert hundefreundliche Ferienwohnungen und Ferienhäuser in Städten wie Berlin, Wien und Zürich. Auch zahlreiche Hotels (z.B. in Dresden) akzeptieren Hunde. Wer lieber im Hostel oder Budget-Hotel übernachtet, wird in diesem Rahmen ebenfalls fündig. Gegen einen Aufpreis von 10 bis 20 Euro pro Nacht und Tier kann man in vielen Hostels komfortable Einzel- und Doppelzimmer buchen und zusammen mit dem Hund Städte erkunden. In hundefreundlichen Ferienunterkünften ist die Wahrscheinlichkeit übrigens groß, dass man auf andere Menschen mit Hunden trifft und leicht neue Kontakte knüpft. Recherchen im Internet belegen, dass aktuell immer mehr Hostel-Ketten auf die Bedürfnisse von Reisenden mit Haustier eingehen.
Eine weitere Option für Städtereisen mit Hund sind Wellnesshotels, wo häufig eine professionelle Hundebetreuung angeboten wird. Während Herrchen und Frauchen Massagen genießen oder in der Sauna schwitzen, ist der vierbeinige Begleiter rundum versorgt.
Städtereisen mit Hund gut planen
Wenn man mit dem Hund in Städte reist, kann Spontanität zu unangenehmen Überraschungen führen. Für Hundeurlaub in der Großstadt gilt: Planung ist alles! Vor der Reise tun Hundebesitzer gut daran, sich eine Checkliste zusammenzustellen und alle Dinge aufzulisten, die der Hund unbedingt braucht. Weit nach oben auf diese Liste gehören wichtige Dokumente, Pflegemittel und Medikamente, gefolgt von Hundefutter, Leine, Lieblingsspielzeug und Hundebett.
Teil einer klug durchdachten Planung ist auch, sich gründlich über Regelungen und Gesetze zum Umgang mit Tieren am Reiseziel zu informieren. Geht die Städtereise beispielsweise nach Berlin, gilt in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Maulkorbpflicht für Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Bullterrier und deren Kreuzungen. Zudem benötigen größere Vierbeiner einen Fahrschein, während kleinere gratis mitfahren dürfen.
Ein einheitliches Gesetz zum Leinenzwang gibt es in Deutschland nicht. Die Regelungen und Bestimmungen können von Bundesland zu Bundesland variieren. Wer zum Beispiel mit dem Hund einen Städtetrip nach Leipzig unternimmt, muss den tierischen Begleiter auf sämtlichen öffentlichen Straßen, Wegen, Plätzen und in öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen ohne Freilauf-Flächen für Hunde anleinen. Das ist in § 16 einer Polizeiverordnung zur Tierhaltung geregelt. Bei Verstößen drohen Bußgelder.
Planung von Aktivitäten mit dem Hund am Reiseziel
Nach der Buchung einer tierfreundlichen Bleibe und der Erstellung einer Packliste für den Hund sollte die Planung von gemeinsamen Aktivitäten am Reiseziel folgen. Notwendig dabei ist die Recherche, zu welchen Sehenswürdigkeiten Hunde überhaupt Zutritt haben. Jeder, der verreist, hat individuelle Interessen und möchte gerne bestimmte Touristenattraktionen in der Stadt besuchen. Sinnvoll ist es, diese Orte vor der Abreise aufzulisten und dann online in Erfahrung zu bringen, wo Vierbeiner ebenfalls gern gesehene Gäste sind. Stehen auf dieser Liste Museen, Parks, Restaurants oder Strände in der Umgebung? Alles, was Reisende magisch in seinen Bann zieht, findet man auch im Internet mit ausführlichen Erklärungen zu möglichen Eintrittsgeldern, Öffnungszeiten oder Hundefreundlichkeit.
Städtereisen mit Hunde ins Ausland
Soll der Städtetrip mit dem Hund ins Ausland führen? Dann ist unter Umständen etwas mehr Vorbereitungszeit vonnöten. Die Ein- und Ausfuhrbestimmungen für Haustiere variieren nämlich von Land zu Land. Für Reisen mit Hund innerhalb von Staaten der Europäischen Union ist zum Beispiel ein EU-Heimtierausweis erforderlich. Dieses Dokument enthält unter anderem Angaben zur Tollwutimpfung, die mindestens 21 Tage vor der Abreise verabreicht werden muss. In manchen Ländern wie Finnland, Irland und Malta ist ebenfalls eine Behandlung gegen Bandwürmer vorgeschrieben. Außerdem gilt seit 2011 innerhalb der EU eine Chip-Pflicht für Hunde und Katzen. Falls Impfungen, Entwurmungen oder Kennzeichnungen fehlen, ist vor der Städtereise mit dem Hund noch ein Tierarzt-Besuch einzuplanen.
Versicherungen für den Hund auf Reisen
Die Grundvoraussetzung für eine Städtereise mit dem Hund ist natürlich ein gut erzogenes Tier. Trotzdem kommt es manchmal zu Fällen höherer Gewalt, in denen der Vierbeiner einen Schaden verursacht. Sowohl im Inland als auch im Ausland ist dann der Halter verpflichtet, die Kosten für ein zerbissenes Polster in der Ferienwohnung oder einen Verkehrsunfall zu tragen. Die private Haftpflichtversicherung deckt nur Schäden von Kleintieren wie Katzen oder Vögeln ab. Für Hunde bieten Versicherungsgesellschaften die sogenannte Hundehaftpflichtversicherung mit einer Deckungssumme von mindestens fünf Millionen Euro an. Mit solch einer Police sind Hundebesitzer also im Schadensfall abgesichert.
Deutschlands hundefreundlichste Stadt
In verschiedenen Rankings sind Deutschlands Städte in den vergangenen Jahren wiederholt auf deren Hundefreundlichkeit getestet worden. Immer wieder landet Hamburg an der Spitze solcher Auswertungen. Zum Beispiel kürte das Hundemagazin DOGS die Hansestadt als "hundefreundlichste Stadt Deutschlands 2016". Aber was genau macht sie so hundeaffin? Insgesamt gibt es in Hamburg derzeit 95 hundefreundliche Hotels und 134 Tierarztpraxen. Weitere Pluspunkte hat das Bundesland mit rund 100 vielseitigen Auslaufgebieten für Hunde gesammelt, von der Hunde-Badestelle an der Dove-Elbe bis zum Hundestrand am Elbstrand. Daher verwundert es wenig, dass die Zahl der registrierten Vierbeiner in Hamburg recht hoch ist: 88.850 Hunde sind offiziell angemeldet (Stand 2022).
Und die hundefreundlichste Großstadt in Europa? In einem Ranking des Informationsdiensts des Instituts der deutschen Wirtschaft (iwd) von April 2022 landet Stockholm auf Platz eins.